Obgleich man ursprünglich glaubte, Kaninchen und Meerschweinchen seien beide Nagetiere, fallen heute nur die Meerschweinchen in diese Kategorie. Kaninchen und Hasen gehören dagegen zu den Lagomorphen (Hasenartigen) .
Die Zähne
Der Unterschied liegt in den Zähnen. Nagetiere haben in Ober- und Unterkiefer je zwei scharfe Schneidezähne, bei Kaninchen sind es vier. Du kannst bei Kaninchen jeweils das kleine zweite Paar hinter den großen Schneidezähnen vorn im Kiefer sehen.
Das Maul
Hinter diesen Zähnen gibt es eine Lücke, diastema genannt. Diese erlaubt dem Tier beim Fressen in den Backentaschen Zweige und anderes zähes Material auszusortieren. Weiter hinten im Maul liegen die Backenzähne (Molare), mit denen das Futter weiter zermahlen wird, ehe das Tier schluckt.
Die Schneidezähne des Kaninchens dienen dem Abreißen der Pflanzen, während die hinteren Backenzähne das Zermahlen übernehmen. |
Verdauungssystem
Das Futter wird im Magen aufgenommen, gelangt von dort in den Dünndarm, erreicht dann einen großen, verschlossenen Sack - caecum genannt - hier wird die Zellulose von Pflanzen und Gemüse durch hilfreiche Bakterien aufgeschlossen. Es ist ganz wichtig, plötzliche Veränderungen in der Ernährung Deines Kaninchens zu vermeiden, weil diese Bakterien Zeit brauchen, sich anzupassen.
Beim Fressen verstauen Kaninchen vorübergehend scharfe oder unverdauliche Stoffe, die sie versehentlich ins Maul aufnehmen, in ihren Backentaschen. |
Das Aufschließen der Nahrung
Leider erlaubt dieser Teil des Verdauungstraktes nicht, die im Futter enthaltenen Nährstoffe im Körper zu absorbieren. Stattdessen wird das nur anverdaute Futter aus dem Körper in Form von weichen Kotkügelchen (caecal pellets) ausgeschieden. Nur sehr selten kannst Du diese weichen Kotkügelchen entdecken, in aller Regel entstehen sie über Nacht. Diese Kotkügelchen frisst das Kaninchen wieder auf. Und jetzt werden die Nährstoffe beim Durchgang vom Magen zum Dünndarm vom Körper absorbiert. Danach scheidet das Kaninchen die typischen großen, trockenen Kotkügelchen aus.