Alle Kinder lieben den Zirkus. Zwar kennen sie eine Menge atemberaubender Nummern aus dem Fernsehen, aber nichts ist schöner, als bei einer Zirkusvorstellung wirklich dabei zu sein. Die Atmosphäre des Zeltes und der Geruch nach Sägespänen und Tieren lässt sich mit keiner Filmkonserve einfangen. Und wer hat nach einer solchen Vorstellung nicht schon einmal davon geträumt, Zirkusartist zu werden?
Bei unserem Geburtstagszirkus für Sechs- bis Achtjährige kann sich jeder diesen Wunsch erfüllen und in seine Traumrolle schlüpfen.
■ Einladung
Die Einladungskarte ist rechts perforiert, so dass sie abgerissen werden kann wie eine richtige Eintrittskarte für den Zirkus. |
Die Einladung ist gleichzeitig die Eintrittskarte zu unserem Zirkus Hullahupp und muss zur Geburtstagsfeier mitgebracht werden. Eine Ecke wird perforiert (mit einer dicken Stopfnadel Löcher ins Papier stechen) und zu Beginn der Feier wie eine richtige Eintrittskarte abgerissen. Innen steht der Einladungstext, der z.B. so lauten kann.
Manege frei zur einmaligen Vorstellung des Zirkus Hullahupp. In diesem Zirkus gibt es keine Zuschauer! Alle Gäste können ihre Rolle spielen. Dazu kannst Du, liebe Conny, verkleidet kommen (Clown, Seiltänzerin, Zirkusdirektor, Zauberer; vielleicht kommt Dir eine besondere Idee!). Außerdem ist Dein Lieblings(stoff)tier ein gern gesehener Gast. Ich freue mich auf Dich! Deine Esther.
■ Planung
Das Zirkusfest kann, wenn es das Wetter erlaubt, sehr gut im Freien gefeiert werden; die Vorstellung kann aber auch im Zimmer stattfinden. Hier sollten allerdings die Nachbarn gewarnt werden, dass es etwas lauter zugehen wird.
Den Schlangenkopf zweimal ausschneiden. Das Schlangenmaul an der gekennzeichneten Linie auf den Stoffbruch legen und ausschneiden. Beim Zuschneiden die Nahtzugabe nicht vergessen! |
Die ankommenden Gäste zeigen ihre Eintrittskarte zum Abriss vor. Die mitgebrachten Stofftiere werden in einer Ecke des Raumes in einem abgegrenzten Tierkäfig (z.B. ein Laufstall) untergebracht. Während des Kaffeetrinkens wird über den Zirkus und die selbst miterlebten Vorstellungen geredet. Die Kinder sollen sich schon jetzt Gedanken machen, welche Nummer sie in der kommenden Zirkusvorstellung aufführen möchten. Damit zum Schluss nicht nur Clowns auftreten, sollte die Mutter oder der Vater in dieser Phase das Gespräch vorsichtig lenken und die verschiedenen Möglichkeiten ins Gespräch bringen. (Anregungen dazu finden Sie im Kapitel Spielvorschläge.)
Wenn die Rollen verteilt sind, geht es nach dem Kaffeetrinken ans Verkleiden. Dazu wird eine Theater- oder Faschingskiste bereitgestellt, in der sich alte Kleider, Hüte, Tücher usw. befinden. Für die Zirkuskapelle stehen Topfdeckel, Mundharmonika, Flöte, Trommel und andere vorhandene Klangkörper zum Musikmachen zur Verfügung. Bei einem Zirkus darf die Schminke nicht fehlen. Wasser oder Fettschminke ist auf alle Fälle anderen Materialien vorzuziehen, da sie hautverträglicher ist und sich gut entfernen lässt. Sie wird mit einem feuchten Schwämmchen oder mit einem Borsten- oder Haarpinsel aufgetragen. (Bitte keine Fingerfarben verwenden.)
Vorschläge und Ideen zum Schminken und zum Verkleiden finden Sie in den speziellen Büchern.
Während des Verkleidens und Schminkens spricht die Mutter oder der Vater mit den Artisten noch einmal die Rollen durch und gibt zusätzliche Tipps. In dieser Phase ist es günstig, wenn mehr als ein Erwachsener zur Betreuung zur Verfügung steht, da die Vorbereitungen, gerade bei jüngeren Kindern, sonst zu lange dauern.
Zudem sollte die Möglichkeit bestehen, in einer stillen Ecke -unbeobachtet von den anderen -die Nummer schnell einmal zu proben.
Die Schlangenbeschwörer-Nummer verlangt eine etwas aufwendigere Vorbereitung, die aber durch den Erfolg dieser Nummer gerechtfertigt wird. Und die Schlange werden Sie sicherlich bei vielen anderen Gelegenheiten wieder verwenden können.
So sieht die fertige Schlange mit der am Kopf befestigten Flöte aus. |
Herstellung der Schlange
Für den Schlangenkörper wird eine Kordel aus zwölf dunkelbraunen und vier beigefarbenen Makrameefäden von jeweils 4,80 m gedreht. Das ergibt eine fertige Schlangenlänge von etwa 2 m.
Der ovale Schlangenkopf von etwa 22 cm Länge und 15 cm Breite wird auf einem Blatt Papier vorgezeichnet und aus braunem Trikotstoff doppelt mit 1 cm Nahtzugabe ausgeschnitten.
Für das geöffnete Maul der Schlange wird das Schnittmuster des Kopfes am hinteren Teil um ein Drittel der Länge als gerade Kante abgeschnitten und an dieser im Stoffbruch auf den doppelten Stoff gelegt und mit ebenfalls 1 cm Nahtzugabe ausgeschnitten.
Das aufgeklappte Maulteil wird den beiden Kopfteilen jeweils bis zu zwei Dritteln aufgenäht. Nun werden die beiden Seitennähte geschlossen und dann der Kopf umgestülpt. Aus rotem, festem Plastikmaterial (Deckel eines ausgedienten Schnellhefters) wird die etwa 16 cm lange, spitze, gespaltene Zunge geschnitten und in die Mitte des Maulteils eingefasst. Das Kopfende wird um 1 cm nach innen gesäumt; dabei eine kleine Öffnung frei lassen. Jetzt wird der Kopf mit Schaumstoffflocken oder mit synthetischer Watte ausgestopft und dann mit dem Schlangenkörper verbunden, wobei die Kordel bis zu 10 cm tief in den Kopf eingesetzt wird. Den Schlangenkopf gut am Körper befestigen. Die Mundwinkel werden etwa um 4 cm geschlossen. Als Augen werden zwei grüne Knöpfe aufgenäht. Schließlich wird noch eine 30 cm lange Nylonschnur am hinteren Kopf der Schlange angebracht, woran eine Flöte befestigt wird. Beim Anbringen der Nylonschnur muss darauf geachtet werden, dass der Kopf sich waagerecht herumdrehen kann.
Tischdekoration für das Zirkusfest ist der bemalte Schokokopf mit Hütchen. |
■ Dekoration
Als Tischdekoration steht vor jedem Platz ein Schokokopf (Konditorei) auf dem mit Zuckerguss ein lustiges Gesicht aufgespritzt wurde. Ein passendes Hütchen, das mit dem Namen des Kindes versehen ist, ersetzt die Tischkarten.
Tischdekoration für das Zirkusfest ist der bemalte Schokokopf mit Hütchen.
Die Manege wird durch im Kreis stehende Stühle angedeutet. Die Zuschauer werden auf eine alte Tapetenrolle gemalt (viele verschiedene Köpfe) und hinter den Stühlen wie eine Kulisse an die Wand geheftet.
■ Spielvorschläge
Die Musik spielt auf
Jeder, der mag, erhält einen der bereitgestellten „Klangkörper" wie Mundharmonika, Xylophon, Trommel, Flöten oder auch einfache Topfdeckel.
Mit diesen Instrumenten üben die Musiker zunächst einen Tusch ein, der nachher zum Ende jeder Nummer gespielt wird.
Zur Eröffnung der Zirkusvorstellung wird das Lied vom Zirkus Hullahupp gesungen. Der Direktor (das Geburtstagskind bzw. Vater oder Mutter) singt vor, und alle Mitwirkenden fallen in den Refrain mit ein.
Das Lied vom Zirkus Hullahupp wird nach der Melodie: „Auf der schwäb'schen Eisenbahn ..." gesungen .
Ich bin der Direktor heute, Es stellt sich vor der Fridolin, Im Turnen ist sie unschlagbar, Die Hullahupp-Artistenschar, Jetzt kommt die Seiltänzerin. Die Tiere fühlen sich famos Seht nur, dass Euch Hokuspokus Verzaubert all' zum Zirkusab- |
Nach dem Lied spielen die Musiker wieder einen Tusch, und die Vorstellung kann beginnen. Der Direktor kündigt jede Nummer mit großen Worten an, und die Musiker untermalen sie nach Aufforderung durch den Direktor mit einem Tusch.
Schlangenbeschwörer
Da diese Nummer einige Vorbereitung erfordert - die Schlange muss genäht werden (siehe Kapitel Planung) -, bietet es sich an, dass das Geburtstagskind diesen Part übernimmt und vielleicht schon vorher - zusammen mit der Mutter - einen möglichst wirkungsvollen Auftritt probt. Die zusammengerollte Schlange liegt, für die Zuschauer unsichtbar, in einem Korb. Der Schlangenbeschwörer, vielleicht mit Pumphosen und Turban bekleidet, kommt herein (Tusch) und holt zunächst unter Lebensgefahr seine Flöte aus dem Korb. Er hockt sich vor den Korb und lockt die Schlange mit kreisförmigen Bewegungen seiner Flöte aus dem Korb, wobei er sich langsam aufrichtet, so dass die Schlange zum Schluss in ihrer ganzen Länge zu sehen ist. Besonders gefährlich wirkt dabei der ständig nach allen Seiten hin und her pendelnde Kopf der Schlange.
Wenn der Schlangenbeschwörer nun langsam in die Hocke geht, verschwindet die Schlange, die mit einem Nylonfaden an der Flöte befestigt ist, langsam wieder in ihrem Korb, und der Schlangenbeschwörer geht ab.
Akrobaten
Turnerinnen und Turner können die Rolle der Akrobaten übernehmen und Seilspringen, Handstand, Radschlagen, eine Brücke oder ähnliche Kunststücke vorführen. Vielleicht steht in einer Ecke noch ein alter Hulahupp-Reifen, der hier wieder zu Ehren kommt. Wenn Stelzen vorhanden sind oder sie als Geburtstagsgeschenk überreicht wurden, schließt sich noch ein Stelzengang an, auch wenn er vielleicht etwas wackelig ausfällt. Wenn der Hulahupp-Reifen mit buntem Kreppapier umwickelt wird, kann er an einen brennenden Reifen erinnern, durch den die dressierten Raubtiere (im Zirkus Hullahupp sind es Stofftiere) springen müssen.
Die Clowns
Die meisten Kinder möchten gern den Clown spielen, so dass unser Zirkus zugleich mehrere Clowns hat. Lustig verkleidet, in viel zu großen Kleidern und Schuhen, machen sie ihre Späße. Sicher werden sich die Kinder selbst etwas für die Clownnummer ausdenken; falls ihnen aber wider Erwarten nichts einfallen sollte, hier ein paar Anregungen:
Die Gesangspillen
Ein Clown versucht zu singen, aber er bringt nur krächzende und falsche Töne heraus. Nach Einnahme der „Gesangspillen" schmettert er plötzlich eine Arie (die von einem Kassettenrecorder kommt).
Zwei Clowns spielen Tauziehen. Mitten in der größten Anstrengung schneidet ein dritter das Seil durch und beide fallen mit viel Geschrei auf die Nase.
Der Zauberer Hokuspokus
Auch ohne viel Üben lassen sich verblüffende Kunststücke vorführen. Anregungen dazu finden Sie in vielen Büchern, die zum Thema Zaubern angeboten werden. Dass dieser „Hokuspokus" eigentlich ganz einfach ist, zeigen die folgenden Beispiele, die von den Kindern in kurzer Zeit einstudiert werden können.
Schwebender Zauberstab
Der Zauberer legt den Zauberstab auf den Tisch. Mit der linken Hand umfasst er das rechte Handgelenk (Abb. 1) mit der Bemerkung: „Ich umfasse mein Handgelenk kräftig, um auf diese Weise magnetische Ströme zu erzeugen." Dann dreht er die rechte Hand um, so dass das Innere der Hand nach oben zeigt. „Bitte lege den Zauberstab in meine rechte Hand", bittet er einen Zuschauer. Nun dreht er in einem etwas größeren Bogen die Hand mit dem Zauberstab um, so dass nur der nach oben zeigende Handrücken zu sehen ist. Der Zauberstab schwebt an der Hand (Abb. 3).
Lösung: Während der Drehbewegung legt der Zauberer unauffällig den Zeigefinger (linke Hand) auf den Zauberstab (Abb. 2), so dass der Stab „schweben" kann (Abb. 3). Nach kurzer Zeit lässt der Zauberer den Zauberstab auf den Tisch fallen. Dabei zieht er den Zeigefinger wieder in die Ausgangsstellung zurück.